Dano – Gaoua
Am Freitag verlassen wir die Hauptstadt – zuerst in Richtung Bobo.
Etwa 100 km nach nach Ouaga kommen wir zum See namens „la mare des crocodils sacres de Sabou“ (wo heilige Krokodile mit Hühnern gefüttert werden; dann sind sie satt und die Touristen können sie am Schwanz festhalten um heldenhafte Fotos zu machen…)
Später zweigen wir ab nach Dano, wo ich bei meinem ersten Aufenthalt in Burkina mehr als zwei Wochen verbracht habe. Ich besuche Zouré, der immer wieder sehr hilfsbereit ist…. bei vielen Belangen. Inzwischen hat er sogar sein Haus weitergebaut. Auch Odette freut sich, mich wieder zu sehen. Gemeinsam mit Boni und einer anderen Mitreisenden haben wir ihr im Jänner ein Fahrrad gekauft. Dafür habe ich bei meinem letzten Abschied einen Hahn bekommen, der seither bei einer Familie im Dorf gut untergebracht auf Abholung wartet.
Odette mit Oma
… auf dem Dach
Zubereitung von Dolo (Hirsebier)
Auch Oumaru, der Künstler und Guide aus dem Musée de femmes freut sich über das Wiedersehen.
Habe wieder ein Zimmer in der Stiftung Dreyer bekommen. Diese Stiftung hat hier einen Staudamm errichtet – unter anderem für die ganzjährige Bewässerung der Reisfelder.
am Morgen…
Auch eine Fabrik zur Erzeugung von parboiled-Reis wurde errichtet.
In der Reisfabrik wird der Reis vor dem Entspelzen durch eine thermische Behandlung zu parboiled Reis verarbeitet und dann entspelzt. Dadurch steigt der Nährwert, die Vitamine und Mineralien im Reiskorn bleiben besser erhalten und die Zubereitung wird vereinfacht. Die thermische Energie wird über Prozessdampf bereitgestellt, der doppelwandige Töpfe beheizt. Der Dampf wird solar mit einem Feld von 20, je 16 m² großen Scheffler-Solarspiegeln erzeugt. In Phasen mit nicht genügendem Sonnenschein kommen zusätzlich 4 speziell angefertigte Dampferzeuger zum Einsatz, in denen die im Prozess anfallenden trockenen Reisspelzen verbrannt werden.
In der Stiftung treffe ich die zwei Techniker, die diese neue Anlage zur Beheizung mittels Reisspelzen entwickelt haben und jetzt gerade einrichten. Wolfgang – ursprünglich aus Innsbruck – hat die ganze Parabolspiegel-Anlage für die Reisfabrik vor vielen Jahren entwickelt. Auch Heike arbeitet für Simply Solar und errichtet weltweit Solaranlagen für größere Projekte.
die Reisfabrik
Blick auf den Staudamm….
Am Sonntag fahren wir nach Gaoua, um Virginie und ihren Sohn Ange („Engel“) zu besuchen.
Die Straße mit den altbekannten Schlaglöchern
Zuerst aber kurzen Abstecher ins Musée du Poni in Gaoua.
Hab Virginie auch bei meinem Aufenthalt am Jahresanfang kennengelernt. Hat damals, nachdem der Vater ihres Kindes im letzten November verstorben ist, auf der Straße Gemüse und Obst für eine Bekannte verkauft, um sich und den Kleinen ernähren zu können. Eigentlich will sie Krankenschwester werden. Schließlich haben wir daheim beschlossen, sie zu unterstützen, dass sie nun ihre Ausbildung in der Krankenpflegeschule in Gaoua beginnen kann.
Sie hat ein kleines Häuschen gemietet und geht jeden Tag mit ihrem Sohn in die nahegelegene Schule. Dort werden die Kinder einiger erwachsenen Schülerinnen beaufsichtigt, bis sie am Abend mit ihren Müttern wieder heimgehen. Auch hier heißt es wieder Abschied nehmen.
Wieder ein Montag. Der fünfte seit Beginn der Reise ….
Oumarou führt uns zu einer ganz speziellen Grotte. Hier war ich schon bei meinem letzten Besuch in Dano. In dieser Höhle haben vor Tausenden von Jahren schon Menschen gelebt. Schlafplatz, Küche, Opferplatz ….
Mit dem Führer gehe ich tiefer in die Höhle. Bis wir schließlich nur noch durch schmale Öffnungen robben. Überall sind Fledermäuse. Die Höhle wird etwas weiter. Ich setze mich auf einen Stein. Die Fledermäuse umschwirren mich. Manchmal streift mich eine sanft. Einmal sitze ich offensichtlich im Weg… Zusammenstoß 😊. Es ist ein wunderbares Gefühl, hier zu sein. Dunkel. Ruhe. IN der Erde. Noch ein wenig bleiben. Fotos. Sich vorzustellen, dass vor langer Zeit hier Menschen gesessen haben, vor der Höhle, und hinausgeschaut haben in das weite Land…
Hilft nix. Schließlich Aufbruch. Oumarou will uns noch „kurz“ die Mangroven zeigen. Kurz. Nicht weit. Vielleicht in der Trockenzeit. Jetzt ist die Vegetation dicht und hoch.
Wir parken am Rande eines Baumwollfeldes
Wir suchen den Weg … nur kurz, das heißt inzwischen zu Fuß mehrere Kilometer durch Graslandschaft und Gestrüpp. Schließlich treffen wir Anastasia, eine ortskundige Frau.
Nach einer weiteren halben Stunde erreichen wir die Mangroven. Ein paar Meter durch das Wasser. Die Frau beruhigt uns. Die kleinen Krokodile, die hier leben, tun uns normalerweise nichts. Äh…
Nach „kurzen“ drei Stunden sind wir wieder beim Auto.
Wir brechen auf nach Bobo-Dioulasso. Eigentlich wollten wir – wie immer – am Tag ankommen. Und – wie fast immer – kommen wir in den Abendverkehr und in der Dunkelheit beim Hotel an. Wieder kein Internet. Ausruhen.
Dienstag. Besuch bei Ramata. Sie verkauft traditionelle Kleider beim Kreisverkehr „Maison de la culture“. Ich kann nicht widerstehen.
Schließlich zur Schamanin Adjara. Die Kauri-Muscheln verraten einiges … oder auch nicht?