Camp notreterre in Fabédougou 😊
Wieder am Abend – Ankunft in Banfora. Zimmer im Hotel „Canne à sucre“ (Zuckerrohr). In dieser Region befinden sich die einzigen Zuckerrohrfelder von ganz Burkina Faso. Zuckerrohr braucht viel Wasser.
Zwei riesige Wasserrohrleitungen vom Fluß Comoé bringen das Wasser zu den Feldern und zur Stadt Banfora. Leider nicht zum Camp. Obwohl die Cascades – Wasserfälle des Comoé – nur einige Hundert Meter vom Camp entfernt sind. Momentan holen die Kinder mit unserem Esel, einem kleinen Wagen und Plastikkanistern das Wasser vom Fluss. Für den Anbau der Artemisia annua – einer Pflanze gegen Malaria und viele andere Krankheiten – würde das nicht ausreichen. Und zum Trinken für „den europäischen Magen“ auch nicht… Also sollten wir dringend einen Brunnen bohren. Hatte gehofft, diesen Brunnen mit Spenden – 2 Euro pro gefahrenem Kilometer – finanzieren zu können. So gesehen „ist der Brunnen noch in der Schweiz unterwegs“ … Irgendwann wird es hoffentlich möglich sein.
Mittwoch, 31. Oktober, ausruhen im Camp – nach 9000 Kilometern unterwegs, einigen Tagen Konferenz in Ouaga – schließlich angekommen 😊. Dusche in den Cascades.
der mittlere Teil der Cascades 🙂
Auf dem Weg die Spur einer große Schlange die vor kurzem den Weg gekreuzt hat.
Normalerweise flüchten die Schlangen vor den Menschen. Inzwischen habe ich akzeptiert, dass im Camp die meisten Pflanzen entfernt werden. Im hohen Gras könnte man zu leicht auf eine schlafende Schlange treten. Der Biss einer Viper – 30 Minuten – und das war’s … erfahre ich so nebenbei. Kobra wäre weniger schlimm… Tja.
Reis mit Tomatensoße, im Camp zubereitet. Die Kinder aus dem Dorf kommen zu Besuch. Ein bisschen aufräumen. Sonst heute nix. Außer – am Abend nochmal zu den Cascades. Neue Schlangenspuren. In der Dunkelheit jaulen die Hunde. Sie kommen in der Nacht ins Camp und suchen die restlichen Hühnerknochen…
Am Morgen entdecke ich am Kopfende meines Bettes – außerhalb des Moskitonetzes! – einen Skorpion an der Wand. Uff … Wird Zeit, dass die Türen, Fenster (aus Holz) und Moskitonetze montiert werden.
Andere harmlosere Mitbewohner …
Allerheiligen, 1. November in Burkina auch ein Feiertag. Man sagt, es gibt hier 30 Prozent Christen, 70 Prozent Muslime und 100 Prozent Animisten. Das heißt, das Leben mit den Ahnen und Opferkult sind Grundlage des Lebens. Zwischen dem Camp und den Cascades überqueren wir einen großen „heiligen Opferplatz“. Täglich kommen Menschen am Camp vorbei, die auf ihren Mopeds Hühner und Schafe zum Opfern transportieren. Sogar aus dem angrenzenden Staat Côte d’Ivoire kommen Menschen hier her. Für mich als Vegetarierin etwas speziell. Habe mich aber inzwischen daran gewöhnt. Bis zur Opferung haben die Tiere ein vergleichsweise gutes Leben in Freiheit (gegenüber der Massentierhaltung in Europa!), werden auf dem Opferplatz getötet, zubereitet und von der Familie gegessen. Also wenn schon Fleisch essen, dann ist das sicher nicht die schlechteste Art ….
Freitag, 2. November. Bin am Nachmittag nach Banfora gefahren, um Vorräte einzukaufen und den Blog zu aktualisieren und sämtliche Bilder hochzuladen. Daraus wird angesichts der Internetqualität und der fortgeschrittenen Zeit wohl nichts. Werde demnächst wieder die Heimfahrt durch die Zuckerrohrfelder zum Camp in Angriff nehmen
4 Comments
….wie „groß“ müßte der Brunnen sein?
Geschätzte Tiefe?
Boden? (Stein, Erde, Schotter, Lehm,….)
Gruß,
Tom
Hallo Tom, hatte kein ausreichendes Internet für den Laptop. Deshalb hat’s etwas gedauert. Der Brunnen wird möglicherweise 60 – 80 m tief (oder auch tiefer). Wir sind auf einem Felsplateau bzw. auf einer Felsstufe. Und in direkter Umgebung ist kein Brunnen. Daher ist die Prognose etwas schwierig. Weiter „oben“ im Dorf gibt es einen Brunnen…. Aber da sind die hydrogeologischen Voraussetzungen wahrscheinlich schon wieder etwas anders. Genaueres kann man sicher erst beim Bohren sagen. Aber dazu muss ich erst noch ein wenig sammeln 😉
Kommt drauf an WAS der Boden ist – Erde, Lehm – „youtube“ – homemade well drill…..
…..und wenn das „nur ein paar hundert Meter“ zum Wasserfall ist – wäre da eine Wasserleitung nicht billiger als 60/80/….mehr Meter zu bohren??
Wasseraufbereitung muß so oder so geschehen.
Mit etwas Gefälle – vielleicht ging es sogar ohne Pumpe!!